Was kann man denn nun tun?
Diese Serie konnte viele Themen nur anreißen, die zum Phänomen des White Saviorism gehören. Zum Schluss nun noch ein paar Gedanken, was man denn nun tun kann.
Ich halte folgende Grundsätze für wichtig:
- Wann immer du helfen möchtest, – kläre vorher, wer der Held der Geschichte sein soll. Wenn du es selber bist, dann überdenke die Motivation oder lass es.
- Wenn du helfen möchtest, ohne Held*in zu sein, dann stell sicher, dass die Menschen die die Hilfe empfangen, auch gefragt wurden, ob sie das möchten oder was anderes. Frag sie am besten selbst. Akzeptiere, wenn Hilfe abgelehnt wird oder sogar dir Hilfsbereitschaft entgegengebracht wird. Wärest du bereit, Hilfe anzunehmen?
- Wenn du spenden möchtest, dann such dir Organisationen, die sich Mühe geben, rassistische Stereotype zu vermeiden. Erkenne an, dass gute Arbeit Expert*innen braucht, die auch bezahlt werden müssen.
- Sei bereit zu lernen.
Spenden ist eine hochemotionale Geschichte, egal ob man Geld spendet oder in Form von ehrenamtlicher Zeit. Es wird zu einer Einbahnstraße, wenn die Spende, egal welcher Art, nicht dazu führt, dass man sich selbst verändern lässt.
Ich bin davon überzeugt, dass mir als Weißer Mensch in der Deutschland rassistisches Denken einprogrammiert ist. Wenn ich von mir auf andere schließe, dann glaube ich, dass uns das allen so geht. Das spiegelt sich auch in den Gemeinden der Kirchen wider.
Es wird vermutlich Generationen brauchen, um eine wirklich anti-rassistische Gesellschaft und Kirche zu schaffen. Ich kann mich nicht frei machen davon. Wir können alle nur kleine Schritte gehen. Diese Erkenntnis hilft mir aber auch, die Motivation zu behalten, auf die Gnade von meinen Mitmenschen zu hoffen, und auf die Gnade von Gott zu vertrauen.
von Timo Pauler