Was ihr nicht seht

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In unseren Anti-Rassismus-Seminaren schauen wir uns Erlebnisse von People of Color an, die ihnen in der Kirchen wiederfahren sind. Wir gucken dann gemeinsam darauf und versuchen zu entschlüsseln, wie es zu diesen Geschehnissen kommen konnte. Alle Beispiele sind so vorgefallen und nicht ausgedacht. Und vermutlich war niemand der dort beschriebenen Personen bekennende*r Rassist*in und hat doch rassistisch gehandelt. Weil wir daran glauben, dass die Menschen in Kirche, mit denen wir zusammenarbeiten und mit denen wir ins Gespräch kommen, nicht rassistisch sein wollen, geben wir Seminare, bieten Räume um gemeinsam zu verstehen und zu lernen und unterstützen diese Prozesse mit unserer fachlichen Expertise.

Ein Beispiel aus unseren Seminaren ist zum Beispiel dieses:

„Gespräch im Gemeindecafé:

Weißer Mensch fragt schwarze Person (Mutter schwarz Sambia, Vater weiß Deutschland), ob sie noch Geschwister habe und ob die Eltern denn noch zusammen wären und stellt fest, dass dies ja höchst ungewöhnlich sei für solch eine Art von Ehe.“

Nun ist es einfach von außen drauf zu schauen und über die Person zu urteilen, die dort die Fragen gestellt hat. Wir wollen aber tiefer blicken und fragen: Woher kommen diese Annahmen? Wieso erlaubt sich die fragende Person Grenzen zu überschreiten? Welche Muster und Vorurteile stecken dahinter?

Weitere solcher Berichte sind unter http://wasihrnichtseht.de/ zu finden. Dominik Lucha sammelt anonymisiert Erfahrungsberichte Schwarzer Menschen, die in Deutschland alltäglich Rassismus erleben, damit weiße Menschen eine Perspektive sehen, die ihnen bisher wahrscheinlich nicht bekannt war. Dies soll weiße Menschen ermutigen antirassistisch handeln zu lernen.

Benutzt gerne Beispiele dieser Seite und versucht mit Menschen in euerm Umfeld darüber ins Gespräch zu kommen: Das kann im Konfi-Unterricht sein, im Mitarbeitendenkreis, einer Predigt, aber auch am Familientisch.

Solange wir nicht aufhören, hinzuhören, miteinander im Gespräch zu bleiben und uns gegenseitig aufmerksam zu machen, sind wir auf einem guten Weg.